Donnerstag, 21. Februar 2013

der "böse Mann" und sein Hund

Gestern saß ich in der U-Bahn. Neben mir saß ein älterer Herr mit einem kleinen Hund. Wie ich später erfuhr war dieser erst 4 Monate alt. Also war der Hund noch sehr "aufgedreht" und wollte die Welt entdecken. Der Mann fing jedoch auf einmal an den Hund zu schlagen. Das zeriss mir das Herz. Er schlug einfach den bösen kleinen Welpen und sagte zu ihm: "Sei ruhig!" Ich konnte nicht still dort sitzten. Es platze aus mir heraus: "Entschuldigen Sie, ich bin ein Tierfreund und daher auch Vegetarier. Ich weiß, dass es mir gar nichts angeht. Sie müssen sich dafür nicht rechtfertigen, aber ich kann nicht mit ansehen, wie sie ihren Hund schlagen." Der Mann fühlte sich leicht angegriffen: "Aber..." Ich habe ihm das Wort abgeschnitten:" Sie brauchen sich dafür nicht rechtfertigen. Ich finde nur ihren Hund so süß." Direkt hat sich eine andere Person eingeschaltet: "Der Hund ist aber auch süß." Der alte Mann daraufhin: "Ja, 4 Monate alt und macht halt noch, was er will." Er erzählte und erzählte weiter... mit freundlicher Stimme.

Ich stelle mir dazu folgende Fragen:

Liegt es nicht in der Natur des Tieres, die Welt zu entdecken? Wäre es nicht eher ein Problem, wenn der Hund nicht freudig umherläuft als kleiner Welpe?
Warum aber versucht der alte Mann den Willen des Tieres zu brechen? Warum akzeptiert er nicht einfach, dass der Hund nun einmal neugierig ist?
Hat er es selbst nicht anders gelernt?
Welche Rückschlüsse lassen sich auf unser Verhältnis zu Kinder schließen?

Ich glaube jedenfalls nicht, dass der Mann böse ist. Er hat sich sehr freundlich mit uns unterhalten und und einen guten Tag gewünscht.
 Meines Erachtens ist das Problem ein anderes:
Wenn z.B. jemand in einer Familie nun einmal gelernt hat, dass er nur an Weihnachten und am Geburtstag (hoffentlich nicht am 24.12) duschen muss, dann wird er auch als Erwachsener nur an Weihnachten und am Geburtstag duschen gehen und er wird es - aus Überzeugung - auch an seine Kinder so weitergeben...

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