Montag, 25. Februar 2013

Was ist vom Verein in der BuLi noch übrig? (Bezogen auf Schalke 04)

Mittlerweile sieht die Situation also aus meiner Sicht wie folgt aus: Es soll also nun über eine Interessenvertretung der Fans geredet werden, die isoliert vom Verein agiert. An sich klingt das doch super. Aber wenn man den Gesamtzusammenhang betrachtet, kommt bei mir folgende Frage auf: Wie abartig ist das? Das heißt also, es ist evident, dass der Verein nicht mehr die Interessen seiner Mitglieder wahrnimmt. Also seinen Zweck, auf das Wohl der Mtglieder hin ausgerichtet zu sein, torpediert.
Daher komme ich schlicht und einfach zu dem Ergebnis: unser Verein ist tot. Er wird, (übrigens genau wie unser Staat,) nur noch von Lobbyisten und/oder irgendwelchen Konzernchef, gesteuert. Uns wird erzählt, wir sind das Herz des Vereins und unsere Meinung ist so wichtig, doch schlussendlich sind wir nur Marionetten, und je mehr Geld wir dem Wirtschaftsunternehmen Schalke geben, desto bessere Fans sind wir für sie. Das Geld eigentlich nur als Tauschmittel gedacht war und eigentlich nur Schuldscheine darstellen, darauf will ich jetzt gar nicht näher eingehen.
Was ist denn von unserem Verein noch übrig?
Wir sind bis über beide Ohren verschuldet und daher nicht mehr ansatzweise souverän.
Unsere Spieler kriegen Geld wie Heu und kennen nicht ansatzweise die Wurzeln unseres Vereins. Sorry, aber, es soll nicht esoterisch und abgehoben romantisch klingen, aber eigentlich sollte es eine Ehre sein das Trikot dieses Verein zu tragen und vor über 60.00 Zuschauern zu spielen.
Unser "Stadion" ist eine hässliche Turnhalle. Ja, sie soll modern sein, aber sie hat keinen Charm. Sie strahlt nichts aus. Heimspiele sind für mich eher Pflichtveranstaltungen, ich fühle mich in der Arena schlicht und einfach nicht wohl.
Sie erzählen uns dann auch noch die Arena wäre UNSER Wohnzimmer. Und warum dann die Einlasskontrolle? Besteht denn gar kein Vertrauen?
Und unser "Verein" prostituiert sich immer weiter, kein Anteil seiner Seele und Gestalt ist ihm zu schade, um es nicht auch an irgendwelche unpersönlichen juristischen Personen zu verkaufen, denen es nur um das erbärmliche Geld geht. Aber ich will unsere Sponsoren nicht persönlich angreifen, das Problem ist nun einmal, dass unser "Verein" es zulässt.
Ich trage z.B. nicht mehr unser Vereinstrikot, weil ich es nicht mehr mit Stolz tragen würde, sondern nur noch VNK Artikel, weil diese allein noch Werte (für mich) symbolisieren, dass was unser Trikot doch eigentlich machen sollte. Aber mit unserem Trikot lauf ich nur noch als Sklave oder Werben*tte von Gazprom rum, welches Kapitalsammelbecken seine Arbeiter menschenverachtend ausbeutet.
Allein wenn ich ins Stadion gehe, überall wird man von Werbung zugeknallt. Konsum hat noch nie jemanden glücklich gemacht, sondern nur verstrahlt.  Die Bundesliga ist längst eine Plattform der Mächtigsten geworden.
Ich hab kein Bock mehr auf diese Medien- und Konsumscheiß, das fängt bei dem erbärmlichen Vorprogramm an, geht über die nervige Fanbox und endet bei der Pressekonferenz, auf der alle möglichen Getränke verkauft werden.
Ich will einfach nur Fußball, man! Abdrehen, diese Lust und positive Energie, in der Kurve stehen, diese mystische Kribbeln, was jeder von uns in sich hat und wodurch wir zusammen eine geballte Kraft darstellen. Pyrotechnik, den Kumpel in den Arm nehmen! Ausrasten! Heulen manchmal vor Trauer und meistens vor Stolz! Demut empfinden! Einfach den Alltag vergessen! Raus aus diesem System, dass so krank macht!
Für diese Gefühle ist es doch auch egal gegen wen und in welcher Liga wir spielen! Erfolg macht dumm! Geld macht dumm! Was ist wirklich wichtig? Aus meiner Sicht nicht deutscher Meister zu werden. Das bringt den Medien und Sponsoren vielleicht etwas, nämlich Umsatz aufgrund "toller Storrys und dann sind alle zwei Wochen happy, aber bringt uns Fans doch nichts.
 Viele Worte über die Kartenpreispolitik brauch ich nicht verlieren... Das hat doch nichts mehr mit Kumpel- und Malocher Club zutun.
Ich möchte auch den Gesamtzusammenhang aufzeigen:
die Menschheit entwickelt sich technisch immer weiter (wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass jeder Mensch höchstens 4 Stunden arbeiten müsste, damit unsere Versorgung gesichert ist, übrigens schafft Wirtschaftswachstum Arbeitslosigkeit) und trotzdem erzählen sie uns von Krisen und machen uns Existenzängste!
Nach meinen gesunden Menschenverstand müsste "unser Leben" nicht teurer, sondern billiger werden, da wir immer effektiver leben bzw. Maschinen für uns Arbeiten lassen können. Da können doch Kosten gespart werden! Nur diese Erträge kommen bei den Menschen nicht an.
Wenn alles normal gelaufen wäre, wäre also der Kartenpreis gesunken!
Ich bin aufgewacht. Ich glaube nicht an den Klimawandel .Ich glaube nicht an die Terrorismus-Gefahr. Wir lassen uns verarschen. Ich hab meinen TV mittlerweile verkauft und fang langsam an zu denken.
Ich hab mich jetzt "voll ausgekotzt" über unser Wirtschaftsunternehmen. Mir wurd noch einmal bewusst, was wir uns alles gefallen lassen und was für uns schon so selbstverständlich ist. Der größte Sklave ist der, der nicht merkt, dass er einer ist. Zu dieser Erkenntnis ist Goethe schon gekommen.
Nur Pöbeln bringt natürlich nichts, ich will nicht nur Meckern. Es kann eine blühende Zukunft vor uns liegen. Aber nicht mit diesem Wirtschaftsunternehmen Schalke. Was ist mein Vorschlag? Ok, Vorschläge sind auch Schläge, aber ich teile euch gerne meine Vision mit:
Diesem Verein, oder was von ihm übrig geblieben ist, wirklich vollkommen den Rücken zu kehren und einen eigenen Verein gründen. Es ist doch kein Fandasein mehr, sondern ein Kampf um die letzten Bruchstücke. Das ist eine harte Erkenntnis und für manche noch härter als für mich. Aber sind es nicht oft die Ruinen, die den Blick auf den Himmel freigeben? (Viktor Frankl)
Unser Verein ist doch auch einfach zu groß für ein intaktives Vereinsleben geworden. Es heißt doch nicht umsonst in unserem Vereinslied: tausend Freunde die zusammen stehen und nicht 100.000 Freunde, das klappt einfach nicht. Bei so einer Größe profitiert nicht die Allgemeinheit, sondern nur noch einzelne Leute, die sich die Taschen vollstopfen. Ich bin Unterstützer des Regionalismus. Ich glaube, dass Probleme nur regional gelöst werden können. Übrigens kommt Demokratie von Demos und bedeutet ursprünglich "das Dorf". Demokratien sind eigentlich regionale Machtstrukturen und nicht so ein künstliches Staatenprodukt mit dem sich kein Bürger identifiziert.
Keiner braucht Angst haben, dass wir wegsterben, wenn wir uns von dem Wirtschaftsunternehmen Schalke, welches sich mit dem e.V. Kürzel schmückt, abwenden. Was glaubt ihr, was für eine unglaubliche Kraft ensteht, wenn Fans und Verein wieder im Einklang sind und sie erkennen, dass ihr Einbringen unmittelbar wirkt. Wieder "der Verein" zu sein, ich kann die Pfiffe und das Raunen in unserer Turnhalle nicht mehr hören. Wo ist der stolz, Schalker zu sein, geblieben? Wo sind die Leute geblieben, die sich für Schalke den Arsch aufreißen? Leute erwerben eine Mitgliedschaft oder einen Schal und meinen sie wären Schalker, mit welchen Recht pöbeln diese Leute gegen Spieler, Trainier oder andere Schalker? Ich halte mich nicht für den Vorzeige-Schalker, für den Prototypen, aber ich hab meine eigenen Vorstellungen. Ich verbinde Fußball mit Spaß, Spannung, Freude, Zusammenhalt, Ehrlichkeit und Mitmenschlichkeit. Und nicht mit Saufen, Frustbewältigung oder Selbstdarstellung. Sicherlich weicht mein Schalke-Bild von dem der Ultras teilweise ab. Aber das ist doch kein Problem, jeder hat sein eigenes Bild, wichtig ist doch nur, dass wir in die selbe Richtung laufen.
Lasst uns neu anfangen und uns nichts mehr vormachen. Klar, hat uns dieser Verein geprägt, manche wahrscheinlich noch mehr als mich, wahrscheinlich kommt der Einwand: wir können unseren Verein nicht verraten, wir sind der Generation vor uns schuldig, ihn weiter zu gestalten. Mein Gegeneinwand: 1. Haben wir unseren Verein schon längst verloren und verraten und zweitens die Möglichkeiten Einfluss zu nehmen besteht in diesem Konstrukt eines Kapitalsammelbecken einfach nicht, wir stehen diesem ohnmächtig gegenüber.
Ein eigener Verein heißt eine eigene Seele und endlich wieder Freiheit:
Eigene Ordner, eigene Spieler, eigene Regeln, eigenes Stadion, eigene Unterstützung. Autarkie! Wir können dafür sorgen, dass nie wieder jemand ausgesperrt wird, Stadionverbote sind doch wirklich vollkommen überflüssig und dient nur der Sicherung des Justizministers oder anderen Politikdarstellern, damit diese nicht arbeitslos werden und die Schafsherde, manche nennen sie auch Gesellschaft, nicht auf die wirklichen Probleme aufmerksam werden.
Allein die strahlenden Augen unserer Amateure zu sehen, die Support wirklich zu schätzen wissen, ist doch Ansporn genug, einen ehrlichen Verein zu gründen, der nur solche Spieler fördert wie in unserer 2.ten, die mit Herz und Leidenschaft dabei sind. Neuers Weggang hat mir das Herz gebrochen, ich war zu Tode betrübt. Ich hänge mein Herz nicht mehr an einen Profisportler, der vollkommen verstrahlt durch die Welt läuft und Spielball der Medien ist. Aber ich versteh nicht, wie jemand ihn hassen kann, er ist ja auch nur ein Mensch und muss sich vor sich selbst verantworten. Ihn zu beschmimpfen, davon hat man selbst doch nichts. Ich empfinde keinen Hass, eher Gleichgültigkeit ihm gegenüber. Und ich glaub, dies trifft ihn mehr. Es gibt nichts schlimmeres, als von jemanden nicht beachtet zu werden. Ein Kind lässt sich lieber von seinem Vater schlagen, als dass es gar keinen Kontakt zu ihm hat.
Jeder soll seine eigenen Schlüsse ziehen, aber ich habe meine eigene Vereinsmitgliedschaft gekündigt. Ich werde nicht mehr unsere Turnhalle besuche. Vielleicht sehen manche mich auch als Verräter, aber ich bin nur ehrlich zu mir selbst. Aber ich setzte auch andere Schwerpunkte in meinem Leben. Was hab ich z.B. davon einen Schalke Sieg zu bejubeln, wenn ich kein Geld für vernünftiges Essen habe oder unserePolizisten uns noch mehr einschränken. Wir sind auf den Weg in eine Diktatur. Unser Finanzsystem führt zur Massenarmut, dies sind mathematische Prozesse.
Und wir spüren es alle:
Unsere Staat ist überfordert und unsere Gesellschaft ist tot, genau wie unser Verein. Allein die Situation gegen im Spiel gegen Freiburg: Sie schreien Ultras raus? Ja, tut ihnen den Gefallen und zieiht euer eigenes Ding durch! Was spricht dagegen? Seid ihr zu bequem, solch etwas wirklich auf die Beine zu stellen? Traut ihr es euch nicht? Gemeinsam seid ihr stark. Ich bin kein Prophet und will nicht in den Vordergrund gestellt werden. Ich will nicht in den Vorstand, ich möchte ein Teil eines großen mystischen Ganzen sein. Und doch ein Individium, dass sich selbst verwirklicht.
Es gibt für mich (im Bezug auf  Fußball) nur noch einen Weg: die Gründung eines neuen Vereins, in der die Mitgliederversammlung wirklich das höchstes Organ ist.
Für mich gibt es keinen Weg zurück. Ich sehe aber Fußball nicht als etwas Totalitäres an. Es ist für mich die "schönste Nebensache der Welt". Aber halt nur Nebensache. Wenn ich Fußball als mein ein und alles bezeichnen würde, wäre es ein Armutszeugnis meiner eigenen Persönlichkeit, wenn ich auf die Frage: "Und was zeichnet dich aus" keine Antwort wüsste. Ok, ich muss mir aber eingestehen, dass Schalke mehr als ein Hobby ist, dieser Virus lässt mich einfach nicht los.
Ich hoffe ich komm nicht als Klugscheißer rüber, ich will niemanden missionieren. Das steht mir gar nicht zu und was hab ich davon? Ich zieh mein Ding durch und jeder andere seins und wenn sich in manchen Dingen zusammen tut, ist das klasse und wenn nicht, dann geht die Welt auch nicht unter.
Aber ich möchte euch noch sagen, dass auch die Ultras mich sehr geprägt haben. Durch den "Blauen Brief" (BB) habe ich erst gelernt kritisch zu denken und Dinge zu hinterfragen. Seit 5 Jahren lese ich den BB und dadurch habe ich mich persönlich wirklich weiterentwickelt. Danke dafür! Ich hab früher wirklich gedacht, dir Politikdarsteller sind alles tolle Leute. Mittlerweile bin ich mir nicht mehr ganz sicher, ob sie wirklich alle so dumm sind oder alle einfach nur korrupt. Sie erzählen uns die Eurokrise ist vorbei, sie erzählen uns etwas von Wirtschaftswachstum.... Und die Polizisten sind aus meiner Sicht die Schergen des Systems, sie kriminalisieren uns und behandeln uns wie wilde Tiere. So wie die Polzisten im Irak, Griechenland, USA, Spanien, auf die eigenen Bevölkerung losgehen, werden es auch unsere Polizisten auch machen. Die Frage ist nur: wann. Ich hätte bis vor einem Jahr nicht gedacht, dass ich einmal so dadrüber denke. Aber es zeigt, dass ich mittlerweile selbst denke und versuche mich von den ganzen Manipulationen und Konditionierungen zu lösen. Ein Freigeist zu ein. Ich verstehe langsam, was Liberalismus wirklich meint. Der Staat beginnt, wo die Gesellschaft endet. Wenn der Schafsherde folgt, tritt in deren Scheiße.
Ich bin stolz, Teil der Nordkurve zu sein. Ich hab viele Nordkurven (NK) Aufkleber in meiner Umgebung, jeden morgen auf dem weg zur "Arbeit" lächelt mich ein NK Aufkleber an und es kribbelt leicht in mir.
Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht, was ich mit diesem Text wirklich bezwecke. Vielleicht einfach mal seine Gefühlen "freien Lauf zu lassen"? Sagen, was ich denke? Keine Rolle in diesem System zu spielen? Ich hoffe, dass dieser Text einfach auf jemanden wirkt und jemand versteht, dass es mir um "die Sache an sich" und nicht um mich geht. Ich will kein Superstar oder Messias sein. Auch kein Messi. Die meisten Menschen sind wahrscheinlich hochintellegent, aber sie sollen es nicht erfahren, weil sie dann zu gefährlich für die Mächtigen werden. Es ist alles eine Frage der Förderung. Aber mit schlauen Menschen lässt sich kein Geld machen. Ich bombadiere jetzt mit Text bestimmt jemanden. Aber falls jemand von den Ultras das liest, geh ich zumindest nicht als Karteileiche im Vorwärts Nordkurven Projekt unter. Ich war einige Male mit den Ultras unterwegs und im Club75 und am Fanprojekt, aber hatte einfach nicht das Gefühl, in Resonanz mit jemanden zu liegen. Das ist jetzt kein Vorwurf! Ich war auch wirklich verklemmt.
Ultras liberi! Glück auf!
Fragen, Meinungen und so weiter bitte an: vereinspolitik@ultras-ge.de
i.d.S.
Ein Mensch erhofft sich fromm und still, dass er einst das kriegt, was er will, bis er dann doch dem Wahn erliegt, und er schließlich das will, was er kriegt. (Eugen Roth)

Update 15.05. : Noch ist der Kampf nicht verloren! Ich habe meinen Kündigung der Mitgliedschaft zurückgenommen und versuche für die restlichen Spruchstücke des Vereins zu kämpfen, z.B. auf der Mitgliederversammlung am 29. Juni, als Teil der kleinen Gruppe 2.0.
WIR WERDEN SIEGEN!



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